Da es mich auch selbst interessiert wieviel Geld man eigentlich pro Tag für diese Reise (Juli 2022 Alaska und Kanada) so benötigt bzw. ausgibt. Auch beleuchtet habe ich die Kosten die auf einen zukommen wenn man „anders“ als ich unterwegs ist, z.B. also mit dem Mietwagen.
Um es besser vergleichen zu können, fangen wir mal mir den Kosten an die ich vor ca. 9 Monaten hatte (September 2021) als ich das letzte Mal in Kanada war. Im September 2021 hatte ich ein Tagesbudget von ca. 100 Euro welches ich schon zum Zeitpunkt der Reise als OK empfand. Aufgeteilt waren diese 100 Euro pro Tag auf ca. 60 Euro (durchschnittlich) für einfachere Hotelzimmer (bei dieser erwähnten Reise hatte ich nur in Hotels übernachtet, kein Camping), 20 Euro pro Tag für Benzin (400 km pro Tag a 1 Euro pro Liter, die Kawasaki verbraucht ca. 5 Liter/100 km = 20 Liter pro Tag) und ca. 20 Euro für Verpflegung. …ich esse allerdings bei meinen Motorradreisen weniger als z.B. zuhause. Wer viel auf dem Motorrad sitzt, hat keine Zeit zum essen 😊
Soviel zur Einleitung. Kommen wir nun zur aktuellen Situation:
Der Wechselkurs US-Dollar bzw. Kanadischer Dollar gegenüber dem Euro ist so schlecht wie seit 20 Jahren nicht mehr. Zurzeit (Juli 2022) liegen wir pari 1:1 zwischen Dollar und Euro. Vor 9 Monaten war der Euro noch ca. knapp 20% mehr wert. Heißt, perse ist jetzt schon mal für mich alles min 20 Prozent teurer als bei der Letzen Reise, allein wegen des Wechselkurses. Dazu kommen die massiven Preissteigen u.a. durch den Ukraine Konflikt verursacht. Die Kraftstoffpreise haben sich in den USA innerhalb eines Jahres um 50 bis 100 Prozent verteuert. Heißt im Klartext: teilweise verdoppelt!
Für mich bedeutet das, das meine 20 Liter in dem Beispiel von oben (die ich ca. pro Tag verbrauche) nun nicht mehr 20 Euro, sondern zwischen 30 und 40 Euro (meist aber so 30 bis 35 Euro kosten) Macht für mich eine Steigerung um 50 bis 75 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Kommen wir zu den Hotels. Unter 100 Euro pro Nacht geht nichts. Natürlich auch dem geschuldet das ich nun in der Hochsaison unterwegs bin. Das Beispiel von oben war im September. Die erwähnten 100 Euro Hotels sind ausnahmslos von der „abgeranzten“ Sorte. Mit Eurer Frau wollt ihr hier bestimmt nicht wohnen 😊 Bessere Hotels gewünscht? Manchmal gar nicht möglich da es hier „Draußen“ kaum Hotel Auswahl gibt. Wenn ja, dann entsteht der Preis aber meist durch die Lage (z.b. „Chena Hot Springs“) und nicht durch die Ausstattung. Plant für die besseren Hotels 200 bis 250 Dollar PRO NACHT (ja ich weiß…das grenzt an Wucher) ein
Mietwagen/Wohnmobil: aktuell totaler Horror. Der Posten fällt mir mich flach, da ich ja die „abgeschriebene“ Kawasaki hier habe. Wenn ihr doch einen Mietwagen braucht. Plant in Kanada und Alaska ca. 200 Euro pro Tag (Achtung: nicht vergleichbar mit den Preisen der „Lower 48“ (umgangssprachlich meint man damit die 48 „Festlands US-Bundesstaaten). Hier "oben" sind die Preise höher. Wohnmobil gefällig ? Gern, aber spielt vorher am Besten Lotto..und gewinnt möglichst. Abartige Preise mittlerweile. Ich habe jemanden getroffen der bei kurzfristiger Miete 7.000 Euro für 14 Tage bezahlt hat…und nicht vergessen…25 Liter Sprit auf 100 km kommen noch on Top.
„Normal“ sind ca. 200 Euro am Tagesmiete für langfrsitige Buchung für die kleineren Modelle.
Verpflegung? Nicht billig…beschwert euch nie wieder darüber das Lebensmittel in Deutschland teuer sind. Im Walmart in Fairbanks (und das ist die größte und günstige Stadt im Umkreis von 500 km) kostet z.B. ein verpacktes Weißbrot in Scheiben 3 Euro, eine Packung Putenbrust-Wurst 7 Euro und 6 Dosen Bier (10 Euro) 400 Gramm Nutella 8 Euro, eine Schlüssel Fertigsalat 7 Euro. Auf dem Land teilweise noch mal teuer. Positiv für die Sparfüchse unter euch: es gibt auf dem Land kaum Restaurants oder Burger Buden wo man Geld ausgeben könnte. Viel läuft hier an Tankstellen, da gibt es immer was, auch warme Snacks.
Zusammenfassend kann ich sagen das ich ca. 50 Prozent über den Preisen der Letzten Reise bin (die war aber in der Nachsaison), die größten Posten sind Hotels und Sprit. Mein Tagesbudget liegt fast auf den Euro genau bei 150 Euro..und somit 50 Euro über dem Budget der zum Vergleich erwähnten Reise. Ca. 75 Euro sind davon mein durchschnittliche Tagesbudget für Unterkunft wo ich 5 Tage gecampt habe und diese 5 Tage zusammen NUR ca.60 Euro gekostet haben…..und den Gesamtdurchschnittspreis extrem senken. Eine Nacht Camping gab es für durchschnittlich für 12 Euro (Coldfoot Camping: Null Euro !)…...krasser Gegensatz dazu ist das „Deadhorse Camp“ Hotel in Prudhoe Bay für gut 200 Euro.
Hinzu kommen ca. 35 Euro Sprit pro Tag (durchschnittlich ca. 400 bis 500 km pro Tag)
Verpflegung pro Tag ca. 25 Euro (recht sparsam gewesen 😊) und ca. 15 Euro im Schnitt für Eintrittsgelder (im Prinzip nur „Space needle“ in Seattle und die Arctic Ocean Tour in Prudoe Bay plus die Fähre von Haines nach Skagway) . Macht zusammen 150 Euro am Tag……(ohne Flug und Fortbewegung)
Um euch mal eine Hausnummer zu nennen, wenn ihr mit Frauchen und/oder Familie herkommen wollt. Speziell in Alaska rechnet mit 500 Euro AM TAG! (200 Euro Hotel/ 200 Euro Mietwagen/ 100 Euro Verpflegung/etc. Das ist schon ein recht dickes Brett.
Kleiner Tipp meinerseits bzw. wie würde ich das zukünftig gestalten aus der „Preisperspektive“: Sollte ich nochmals in der Hautsaison (Mitte Juni bis Mitte August) hier hoch kommen (was vermutlich nicht passieren wird, weil die Mücken mich fertig machen..Mücken so groß wie Kanarienvögel mit Rüsseln so groß wie Maccheroni 😊) würde ich entweder „hardcore“ auf Camping setzen (die Mücken sprechen allerdings dagegen) oder ich würde mit dem Kreuzfahrtschiff kommen. Warum Kreuzfahrtschiff? Nun, ist auch nicht billig, aber transparenter vor allem gibt es auch Qualität was die Unterkunft betrifft. Die Hotels hier (wie oben erwähnt sind alle so Standard 1979, Typ dunkle Fichtenpanelle an der Wand) oder du musst Vorstandsmitglied sein um die Preise hier -bei besserer Qualität- zu stemmen.
Außerdem: von Seattle oder Vancouver aus die Inside-Passage nordwärts fahren ?…hat doch auch was, oder?
In diesem Sinne...
Gruß
Frank
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