Donnerstag, 7. Juli 2022

Fazit Seattle (und der subjektive Vergleich mit Vancouver)

Mein Schrittzäher zeigt 37.000 Schritte für die Letzen 1,5 Tage Seattle „zu Fuss“ an. Netto war ich ca. 12 Stunden in der Stadt. Gefühlt habe ich fast jede Straße in der City gesehen, die Füße brennen. 


Beginnen wir mit dem Wetter: bewölkt, diesig, ab und zu kurz Sonne, manchmal Regen, 20 bis 25 Grad Celsius. Das Wetter war herausfordernd für die Fotos. Im Prinzip war es oft zu dunkel für „vernünftige“ Aufnahmen. Ohne ständiges „rumgefummel“ an der Kamera mit mechanischer Nachjustierung bezüglich Überbelichtung (bis zu einer Blende) wäre nur Schrott herausgekommen. Jedes Foro dauert. Aber es ist ja niemand hier der drängelt (Los. Weiter, etc 😊) Manche Fotos habe ich dreimal zu unterchiedlichen Zeiten aufgenommen, bis es „passte“..ich hatte ja Zeit 😊

Die Zeit war insgesammt ausreichend um die (bzw. MEINE) Top 5 Highlights in Seattle zu besichtigen bzw. zu „erlaufen“:

Zuerst die Waterfront, im Prinzip die Straße die direkt am Wasser liegt. Viele Fressbuden, Souvenirshops, etc. Leider eine einzige Baustelle, Hinweisschilder verraten das es wohl noch lange dauert mit dem Umbau. Könnte in den nächsten Jahren nett werden, aktuell irgendwie nicht so schön, wirkt alles so weit auseinandergerissen.

Kerry Park, relativ weit oben, sehr steile Straßen dorthin (Tipp: mit dem Uber hin, zurück zu Fuß…bergab geht es sich besser). DIE Stelle für die Aufnahmen der Skyline mit Space Needle, etc. Bei blauem Himmel sicher noch schöner, aber immerhin die Sicht war so lala, ich will mich nicht beschweren. Kann es ja eh nicht ändern

Pikes Place Market. Netter Markt, im Prinzip ein überdachter Wochenmarkt. Einer DER Anziehungspunkte für Touris hier. Am Bekanntesten sind die Fischläden, gibt aber auch Blumen, Obst, Gemüse, Fressbuden über Fressbuden, etc. Für Europäer die Wochenmärkte kennen im Prinzip nichts Besonderes, aber trotzdem nett anzusehen. Gegenüber der ERSTE Starbucks Laden der jemals aufgemacht hat (1972). Seattle ist der zentrale Sitz von Starbucks

Space Needle. DAS Wahrzeichen Seattles, eröffnet als Hauptmerkmal der Weltausstellung 1962. Damals dachte man sich das zukünftig alles irgendwie im Weltraum stattfindet und wir vermutlich Untertassen fliegen anstelle Autos zu fahren. Auf dieses Thema spielt der Space Needle an. Ich hätte mir mehr Infos zur Weltausstellung innerhalb des Space Needle wartet, es gab aber nur einige wenige Schilder. Die Aussicht ist klasse. Oben gibt es zwei Etagen, einmal draußen mit Glasscheibe vor der Nase, einmal unten mit Glasscheibe unter den Füßen (gewöhnungsbedürftig). Der untere Bereich dreht sich um die eigene Achse. Pro Stunde einmal herum. Das mit den Glasscheiben unter den Füßen ist witzig, wenn man sich daran gewöhnt hat. Ich war locker zwei Stunden oben, die Zeit vergeht schnell. Noch einen Kaffee oben gekauft (natürlich gibt es nur Starbucks Kaffee 😊) , hingesetzt und die Aussicht genossen. Eintritt nicht ganz billig (40 Euro !!..über das Thema Budget gebe ich noch mal Info in einem späteren eigenen Post), aber definitiv lohnenswert, wenn man das Thema Weltausstellung 1962 auch im Hinterkopf hat. Fahrt hoch, wenn ihr mal in Seattle seit und das Wetter dazu einigermaßen passt.

Gum Wall. Der Beweis das auch ungeplant etwas zum Kult werden kann. Die „Gum Wall“ liegt an einer Fußgängergasse am Zugang zum historischen Pike Place Market in Seattle Downtown. Hier befindet sich das Market Theatre. Anfang der 1990er Jahre begannen wartende Gäste beim Eingang des Theaters ihre ausgekauten Kaugummis an die Wand zu kleben. Bereits 1995 war die Theaterwand auf einer Länge von ca. 16 Metern bis zu 2,5 Meter hoch mit Kaugummis beklebt. 2015 entschieden Behörden, die Wand erstmals seit 18 Jahren zu reinigen. Als Begründung wurde auf den Zuckergehalt und andere Inhaltsstoffe der Kaugummis verwiesen, die die Substanz der historischen Ziegelwand schädigen. Bereits die Ankündigung der Reinigungsaktion führte weltweit zu Medienberichten; es kam zu Protesten vor Ort. Die rund 4000 USD teure Reinigungsaktion wurde an mehreren Tagen im November 2015 durchgeführt. Rund eine Million Kaugummis wurden mit Hilfe von 137 Grad heißem Wasserdampf von der Wand gelöst. Nach 130 Stunden Arbeit war die bis zu 15 Zentimeter dick beklebte Ziegelwand gereinigt, knapp 100 Eimer Kaugummimasse mit einem Gesamtgewicht von 907 Kilogramm waren entfernt worden. Nach Versiegelung der Wand wurde sie von Touristen sofort wieder beklebt.

Generell..und nun kommt auch der Vergleich mit Vancouver:

Beide Städte liegen landschaftlich ungefähr gleich (am Meer, mit Bergen im Hintergrund, sehr viel "grün" etc) und sind grob (für mich) vergleichbar. Seattle wirkt urbaner, größer als Vancouver und hat gefühlt auch mehr Trubel als Vancouver . Die Waterfront in Seattle gefällt mir nicht so gut (das könnte nach dem Umbau in wenigen Jahren anders werden). Der „Pikes Place Market“ in Seattle ist nett anzusehen, Vancouver hat aber ähnliches (Granville Island), welchen ich persönlich ha aber noch nicht gesehen habe. Ganz offen kann man die Probleme in Seattle sehen die mittlerweile jede US-Großstadt hat: Obdachlose! Ich konnte keine 200 bis 300 Meter laufen ohne einen Obdachlosen zu sehen. Einmal musste ich sogar die Straßenseite wechseln, da auf mehreren 100 Metern Obdachlose saßen um die ich sonst einen Slalom hätte laufen müssen. Teilweise erfolgt offener Drogenkonsum auf der Straße. Diese Menge an Obdachlosen ist mir in Vancouver nicht aufgefallen. Es gab/gibt sie in Vancouver aber meiner Meinung nach nicht in dieser großen Anzahl. Drogen wurden auch in Vancouver in einem kleinen Bereich der Stadt offen konsumiert. Es gibt sowohl in Seattle als auch in Vancouver ein Kreuzfahrtterminal In der Stadt, in Vancouver ist es aber schöner in die Stadt integriert.


Fazit: wenn ihr mehr das urbane, größere, nicht ganz so perfekte wollt fahrt nach Seattle. Wenn ihr etwas gepflegter wollt, etwas kompakter, irgendwie perfekter, oder eine Kreuzfahrt in dieser Gegend macht…fahrt nach Vancouver. Gerade zum Flanieren am Wasser ist Vancouver deutlich „perfekter“ (subjektive Meinung). Gefühlt „sitzt in Vancouver mehr Geld“. Ich mache das mittlerweile auch an der Menge von Tesla (Autos) fest. In Seattle habe ich ca. 20 davon gesehen, in Vancouver im gleichen Zeitraum ca. 100. Ob das ein Indikator ist ?..wie gesagt…alles subjektiv


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