Freitag, 8. Juli 2022

Tag 4 => von Anchorage nach Fairbanks

Freitag, 08.07.22
gefahrene Kilometer: 590 km


Angekommen in Anchorage bei 28 bis 30 Grad und leichter Bewölkung. Im Landesinneren ist deutlich anderes Wetter wie an den Küsten! Aber der Reihe nach…..


Ich bin früh „aus dem Bett gefallen“ um 06.30 Uhr hatte ich alles zusammengepackt und den Anlasser Knopf gedrückt. Noch kurz gegenüber an die Tanke, einen Kaffee trinken, zuhause anrufen und los ging es zum „Lake Hood“ innerhalb von Anchorage. Anchorage hat selbst wirklich nicht viel zu bieten, aber „Lake Hood“ ist nach eigenen Angaben der größte Wasserflugzeug-Flughafen der Welt. Das musste ich sehen. OK, der See ist nicht größer als einer unserer Badeseen in der Umgebung, aber tatsächlich starteten und landeten dort schon früh morgens mehrere Wasserflugzeuge. Zudem stehen dort Duzende festgezurrt am Ufer und sind (für den interessierten) nett anzusehen. Nach einer Stunde „Plane spotting“ ging es dann die ca. 590 km nach Anchorage. Das Navi zeigte „571 km“ geradeaus. Klingt langweilig? einige Highlights waren dann doch dabei:

der Denali (oder auch Mount McKinley für einige Jahrzehnte genannt), der höchste Berg Nordamerikas mit 6190 Metern. Vor drei Jahren stand ich schon einmal am gleichen Aussichtspunkt, da war der Berg zu ca. 50% wolkenfrei, heute waren es zum Zeitpunkt des Fotos ca. 80-90 Prozent. Während der Fahrt habe ich den Denali auch kurz ganz wolkenfrei gesehen, die Wolken ändern sich von Minute zu Minute.

Eher ein Lowlight ☹ Ich bin ohne Sprit liegen geblieben ☹. Wie schon bei der Tour in Mexiko (da hatte ich aber einen gefüllten Kanister dabei) hatte ich auch dieses Mal die weiten Strecken noch nicht verinnerlicht. Die deutsche Denke: die nächste Tankstelle kommt bestimmt…funktioniert hier nicht. Mein Hirn ist aber anscheint noch nicht soweit. Da ich wusste (von der Tour 2019) das am Denali Park eine Tankstelle ist und diese nur noch ca. 15-20 km entfernt ist, war zumindest klar in welche Richtung es nun gehen MUSSTE. Glück im Unglück, denn in die andere Richtung war locker 150 km "nix mit Tankstellen". Nach 10 Minuten herumstehen habe ich ein Auto heran gewunken. Eine nette Dame aus Minnesota, die hier für eine Woche Urlaub macht und heute ein wenig mit dem Auto ab Anchorage „nur so herumfahren will“ hat mich dann zur Tanke gefahren und, da sie ja kein Ziel hatte, auch wieder zurück. Glück gehabt, und das sogar doppelt: einen leeren Benzinkanister hatte ich (hatte Wolfgang mir für die Strecke Richtung Norden noch besorgt) dabei. Ab sofort ist dieser immer gefüllt. 

EINE (mehr habe ich auch nicht gesehen auf 600 km) E-Auto Ladsäule mehr oder weniger mitten im Wald, wo man das "vertankte Geld" bar ("please leave the cash on the charger") auf die Säule legen soll (übrigens mit den 20 Zoll Felgen des Tesla "Model Y" würde ich niemals solche Schotterwege fahren...die Felgen kosten ca. 3.000 Euro extra)

Ca. 50 km vor Fairbanks begannen ausgedehnte Waldbrände. Die Luft wurde stickig und diesig. Es roch stark nach Rauch. Macht keinen Spaß so zu fahren.

Dann habe ich mein „Bed and Breakfast“ in Fairbanks bezogen. Musste ich erst einmal finden da ich überhaupt nicht mehr wusste was ich da eigentlich (schon vor Monaten) gebucht hatte. Total privat, ein Einfamilienhaus in einer Seitenstraße. Als erstes hat mich die Hausdame dann erst einmal zusammengefaltet, was mir den einfallen würde so spät (17.00 Uhr!) zu kommen sie wäre ja nicht ewig da..und ob ich den einen Hotelbetrieb erwarten würde. Mehrfach erwähnte sie das das die Günstigste Unterkunft (75 Dollar) in ganz Fairbanks sei und froh sein kann das sie meine Buchung nicht gecancelt hat. Junge, junge. Nach meiner Entschuldigung durfte ich dann aber doch rein. Sehr privat alles, obwohl ich ein eigenes Zimmer und ein eigenes Bad (welches ich mir mit Trockner und Waschmaschine teile) habe. Kennst ihr das Gefühl irgendetwas falsch zu machen. So geht es mir gerade..oh Gott ..wo lege ich eigentlich meine nassen Handtücher hin ?...Bloß keine Fehler machen 😊..nicht das es wieder Mecker gibt. Morgen früh ist sie „unter Garantie“ noch nicht wach (ich hatte „anmoderiert“ das ich früh losfahren will) Ich soll mich am Familienkühlschrank einfach bedienen…ah ja.

Ok, dann noch per Uber in die City gefahren…wenn ich schon mal hier bin, muss das ja auch sein. Mal mit so einem richtig USA standesgemäßem Auto: mit einem dicken und durstigen Dodge RAM 1500 Pick up als Uber Taxi 😊 . Sprit scheint immer noch zu billig zu sein, obwohl nach Aussage der Uber Fahrer die Spritpreise sich innerhalb eines Jahres hier VERDOPPELT haben. Fairbanks ist die zweitgrößte Stadt Alaskas mit ca. 30.000 Einwohnern. Tja, was soll ich sagen, die totale Enttäuschung. Downtown hat 5-10 Läden und gefühlt war irgendwie alles zu. Da hat selbst meine Heimatstadt Helmstedt deutlich mehr zu bieten. Downtown Fairbanks ist wirklich enttäuschend.

Eigentlich wollte ich in wenigen Tagen auf dem Rückweg von „Prudhoe Bay“ hier noch einmal in Fairbanks vorbaukommen und wieder bei „Mutti“ übernachten. Da mir die Hausdame aber deutlich zu viel Haare auf den Zähnen hat, mir die Unterkunft irgendwie zu privat ist, ich jetzt schon Angst habe das ich wieder "Lack" bekomme wenn ich nicht pünktlich auftauche (zur Erinnerung..ich habe Urlaub !!) und ich von Fairbanks ziemlich enttäuscht bin, habe ich die Unterkunft mal eben (booking.com sei Dank) kurzfristig gecancelt. Das Wetter ist gut, da hole ich evtl. noch mal das Zelt raus…ist dann in der Natur und billiger ist auch noch.

 



 

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