Freitag, 15. Juli 2022

Tag 10 => Tok/Alaska - Haines Junction/Kanada

Donnerstag, 14.07.22
gefahrene Kilometer: 530 km

Der Tag war etwas „anders“ als die anderen zuvor. Doch der Reihe nach..

Ich lag im Zelt, es goss wie aus Eimern. Der Regen prasselte auf das Zelt. Um 02.30 Uhr morgens beschloss ich diese trostlose Situation zu beenden.

AUSTEHEN…EINPACKEN !

Die „Packerei“ läuft wieder wie am Tag zuvor. Erst einmal innen im Zelt alles verpacken, dann alle Mopped Klamotten anziehen (man will ja nicht nass und kalt werden) und dann das Tropfnasse Zelt wieder irgendwo am Motorrad verstauen. Um 03.00 Uhr morgens sitze ich auf dem Motorrad und drücke den Anlasser Knopf. Ich glaube so früh saß ich nach nie auf dem Motorrad. Es ist tatsächlich noch leicht dunkel. Ich erwähne das, weil es mittlerweile für mich ungewohnt ist da in Alaskas Norden im Sommer durchgehend hell bleibt. Man merkt das man einige hundert Kilometer südlich ist. Das Wetter ist -mit Verlaub- SCHEISSE. Meist so um die 10-12 Grad, Regen. Ich habe alles an was ich habe plus Heizgriffe an. Die erste Tankstelle an der ich vorbeikomme (hier oben nur ca. alle 200 -250 km) hat noch zu, also nix mit heißem Kaffee (Sprit allerdings ist kein Thema, den bezahlt man mit Kreditkarte an der Tanksäule..den gibt es „immer“).

Nach ca. 3 Stunden Fahrt erreiche ich die kanadische Grenze. Und jetzt wird es wieder anders als geplant. Zwei sehr engagierte junge Damen mit strengem Blick quetschen mich aus. Ob ich Marihuana dabeihätte? Meine Antwort das ich „für so etwas zu alt bin“ wurde ohne die Miene zu verziehen zur Kenntnis genommen…uhhhhh das ist ja im Fernsehen. Die denken bestimmt ich will illegal arbeiten und hierbleiben. Auch der Verbleich des Motorrades (hat in den letzten Jahren keine Sau interessiert) wurde sehr penibel hinterfragt. Einmal habe ich erst bei der zweiten Nachfrage beantwortet das das Motorrad hier in Kanada im storage/Lager bleibt. Da wurde sehr streng hinterfragt warum ich das erst „jetzt“ erzähle“. Rückblickend hat alles geklappt (Dauer ca. eine Stunde) und ich habe (das ist neu) eine „temporäre Import Erlaubnis“ (merke: es ist ein US-Nummernschild, KEIN Kanadisches Nummernschild) bekommen, allerdings läuft die Erlaubnis Ende des Jahres 2022 ab. Ich könne aber anrufen und verlängern. Naja schauen wir mal, wieder Arbeit mit dem Zoll-Thema, wie auch schon mit der BMW in Mexiko.

Nun bin ich gegen 12:00 mittags, nach gut 500 km Fahrt, ziemlich durchgefroren (die Straße hierher ging lange Zeit bis auf 1.000 Meter hoch) in „Haines Junction“ angekommen. Wieder so ein Ort, der auf der Landkarte einen „dicken“ Punkt hat, aber nur aus ein paar Tankstellen, Restaurants und Motels besteht…und das „nur“ weil ich hier zwei Hauptstraßen kreuzen.Ich hatte schon vor Monten hier ein Hotel vorgebucht und das stellt sich, nach nun vier Tagen Camping am Stück, als richtige Entscheidung heraus. Ich bin sehr dankbar das das Zimmer so früh schon frei ist (normalerweise geht vor 15.00 Uhr in den Hotels nichts). Erst mal heiß duschen und zwei Stunden Schlaf nachholen. Den Rest des Nachmittages habe ich „Programm-frei“. Die letzten Tage waren geprägt von einem straffen Programm, heute nutze ich mal den Nachmittag im warmen Hotelzimmer (kurzer Blick auf die Straße…es regnet immer noch ☹) u.a. um diesen Blog hier zu vervollständigen, die weitere Tour zu planen und Dinge zu trocknen (das Zelt hängt schon ausgebreitet im Zimmer). Morgen dann der letzte Fahrtag, mit einem letzten Highlight. Um 06.00 Uhr verlasse ich das Hotelzimmer in Haines Junction. Warum so früh? Dazu dann morgen mehr😊

 


 

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